TESTO DEL LIED

"Sommerfäden"
di Dora Leen (-194?) [pseudonym]

Wenn die Sommerzeiten enden,
wandelt licht im Abendschein,
Herbsttagssegen in den Händen,
still Frau Holde durch den Hain.
Und mit leisen Liebesreden
streut als lieblich holde Spur
weisse, weiche Sommerfäden
weithin sie durch die Natur.
Sommerfäden zieh'n durch's Land,
Leise nah'n sie und verschweben,
fromme Wünsche still gesandt,
mögen ihnen Weisung geben:
"Sommerfäden, schwebt dahin,
grüßt mir nah' und grüßt mir ferne
liebe, treue Augensterne;
Sommerfäden, schwebt dahin."
Und Frau Holde lächelt leise,
und die Sommerfäden zieh'n
ihre rätselvolle Reise
schimmernd zu dem Liebsten hin.