TESTO DEL LIED

"Die Schlüsselblume"
di Carl von Blankensee

Lerche zu des Frühlings Ruhme Hat ihr Erstlingslied gesungen, Blumenerstling Schlüsselblume Hat sich goldnem Kelch entrungen.
Blümchen, bist zu früh gekommen! Mitternacht haucht noch so kalt. Hast den Schnee nicht wahrgenommen? Feucht ist noch der Eichenwald.
Schließ die goldnen Äuglein wieder, Birg dich in der Mutter Schoß, Eh' der Reif dir mitleidslos Starren macht die zarten Glieder.
Unsre Tage Falterstage, Morgen Leben, Mittag Sterben. Ganzem Herbst ich gern entsage, Einen Lenztag zu erwerben.
Willst den Freunden Kränze bringen, Oder der Geliebten dein? Wirst aus meiner Blüt; ihn schlingen, Soll's der Kranz der Kränze sein.
Unterm Gras, in wildem Hain
Keimtest du, geliebte Blume, Klein an Wuchs, an Glanze klein, Darfst du späh'n nach solchem Ruhme?
Wo sind deiner Schönheit Pfänder, Wo der Tulpe stolzer Bund? Wo der Lilie Lichtgewänder, Wo der Rose Brust so rund?
Will zum Kranze dich verflechten, Doch woher so viel Vertraum? Freunde und Geliebte, möchten Sie auch huldvoll auf dich schaun?
Glaub's, der Freund heißt mich willkommen, Mich, des jungen Frühlings Engel, Glanz nicht mag der Freundschaft frommen, Schatten liebt sie wie mein Stengel.
Ob ich wert der Liebsten Hände,
Sag's, Marie, du himmlisch hehre! Für der Erstlingsknospe Spende
Wird mir, ach! nur eine Zähre.