TESTO DEL LIED

"Die Zugvögel"
di Johann Carl Schütt

Nun brennet am Nilstrom die Sonne so sehr,
Es geben die Palmen uns Schaffen nicht mehr.
Da faßt uns die Sehnsucht nach Heimatgefilden:
Zum Nord hin, zum Nord! und die Züge sich bilden.
Und unter uns sehn wir aus himmlischer Höh',
Die grünende Erde, die schäumende See,
Wo Sorgen und Stürme sich täglich erneuen;
Doch wir schiffen leicht mit den Wolken, den freien.
Und hoch zwischen Felsen, da grünet ein Ort,
Da senkt sich die Schar, unser Bettlein ist dort;
Da legen wir Eier in nördlichster Zone,
Da brüten wir still in der Mitternachtssonne:
Kein Jäger erreicht unser friedliches Tal,
Da kommen goldschwingige Elfen zum Ball;
Im grünen Gewand gehtdie Waldfrau am Berge,
Es hämmern ihr Gold in den Felsen die Zwerge.
Nun steigt auf die Höhen Windwales Sohn,
Und schüttelt die Schwingen, die eisigen schon;
Der Hase verfärbt sich, es glühet die Beere:
Zum Süden nun fort, über Länder und Meere!
Zu grünenden Auen, zur Nilwoge hin,
Zur schattenden Palme steht wieder der Sinn.
Da ruhen wir aus van der luftigen Fährte,
Und sehnen zurück uns zur nordischen Erde.