TESTO DEL LIED

"Die Nacht"
di Baron Edmund von Harold

Erster Bard:
Die Nacht ist dumpfig und finster.
An den Hügeln ruhn die Wolken.
Kein Stern mit grünzitterndem Strahl;
kein Mond schaut durch die Luft.
Im Walde hör' ich den Hauch;
aber hör' ihn weit in der Ferne.
Der Strom des Tals erbraust;
aber sein Brausen ist stürmisch und trüb.
Vom Baum beim Grabe der Toten,
hört man lang die krächzende Eul.
An der eb'ne erblick ich eine dämmernde Bildung!
Es ist ein Geist!
Er schwindet, er flieht.
Durch diesen Weg wird eine Leiche getragen;
Ihren Pfad bezeichnet das Luftbild.
Die fernere Dogge heult von der Hütte des Hügels.
Der Hirsch liegt im Moose des Bergs;
neben ihm ruht die Hündin.
In seinem astigten Geweihe hört sie den Wind;
Fährt auf, und legt sich zur Ruhe wieder nieder.
Düster und keuchend, zitternd und traurig,
verlor der Wanderer den Weg.
Er irrt durch Gebüsche, durch Dornen längs
Der sprudelnden Quelle.
Er fürchtet die Klippe und den Sumpf.
Er fürchtet den Geist der Nacht.
Der alte Baum ächzt zu dem Windstoß;
der fallende Ast erschallt.
Die verwelkte zusammen verworrene Klette,
treibt der Wind über das Gras.
Es ist der leichte Tritt eines Geists!
Er bebt in der Mitte der Nacht.
Die Nacht ist düster, dunkel, und heulend; wolkigt,
stürmisch und schwanger mit Geistern!
Die Toten streifen umher!
Empfangt mich von der Nacht, meine Freunde.
Der Gebieter:
Laß Wolken an Hügeln ruhn;
Geister fliegen und Wandrer beben.
Laß die Winde der Wälder sich heben,
brausende Stürme das Tal durchweh'n.
Ströme brüllen, Fenster klirren,
grünbeflügelte Dämpfe fliegen;
den bleichen Mond sich hinter seinen Hügeln erheben,
oder sein Haupt in Wolken einhüllen;
die Nacht gilt mir gleich;
die Luft sie blau, stürmisch, oder dunkel.
Die Nacht flieht vorm Strahl,
wenn er am Hügel sich gießt.
Der junge Tag kehrt von seinen Wolken,
aber wir kehren nimmer zurück.
Wo sind uns're Führer der Vorwelt;
wo sind uns're weit berühmten Gebieter?
Schweigend sind die Felder ihrer Schlachten.
Kaum sind ihre moosigten
Gräber noch übrig.
Man wird auch unser vergessen.
Dies erhabene Gebäu wird zerfallen.
Unsere Söhne werden die Trümmer
im Grase nicht erblicken.
Sie werden die Greisen befragen,
"Wo standen die Mauern unsrer Väter?"
Ertönet das Lied und schlaget die Harfen;
sendet die fröhlichen Muscheln herum.
Stellt hundert Kerzen in die Höne.
Jünglinge, Mädchen beginnet den Tanz.
Nah sei ein graulockigter Barde,
mir Taten der Vorwelt zu künden;
von Königen berühmt in unserm Land,
von Genietern, die wir nicht mehr sehn.
Laß die Nacht also vergehen, bis
Der Morgen in unsern Hallen erscheine.
Dann seien nicht ferne, der Bogen,
die Doggen, die Jünglinge der Jagd.
Wir werden die Hügel mit dem Morgen besteigen,
und die Hirsche erwecken.