TESTO DEL LIED

"Die wilde Gazelle"
di Franz Theremin (1780-1846)

Gazelle, die so wild und schnell
auf Juda's Bergen springt,
und aus lebend'gem Sprudelquell
auf heil'gem Boden trinkt,
wie du so luftig schwebst und kühn,
kann wohl dein Aug' vor Freuden glühn?

Ach andrer Füsse leichten Tanz,
auf den geliebten Höh'n,
und einen hellern Augenglanz
hat Juda sonst gesehn.
Die Cedern wehn nach immer fort,
die schönern Jungfraun sind nicht dort.

Beneiden, heimathlos Geschlecht,
musst dort du jeden Baum.
Er bleibt, in dem er Wurzeln schlägt,
und ziert der Wüste Raum.
Im Mutterboden festgebannt,
kann er nicht blühn im fremden Land.

Wir suchen uns, des Leides Raub
ein Grab in fremder Welt;
es wird zu unsrer Väter Staub
nicht unser Staub gesellt:
Zerstörung sitzt und grinset Hohn
auf Juda's umgestürztem Thron.