TESTO DEL LIED

"Die Ulme zu Hirsau"
di Johann Ludwig Uhland (1787-1862)

Zu Hirsau in den Trümmern
Da wiegt ein Ulmenbaum
Frisch grünend seine Krone
Hoch überm Giebelsaum.
Er wurzelt tief im Grunde
Vom alten Klosterbau;
Er wölbt sich statt des Daches
Hinaus in Himmelsblau.
Weil des Gemäuers Enge
Ihm Luft und Sonne nahm,
So trieb's ihn hoch und höher,
Bis er zum Lichte kam.
Es ragen die vier Wände,
Als ob sie nur bestimmt,
Den kühnen Wuchs zu schirmen,
Der zu den Wolken klimmt.
Wenn dort im grünen Tale
Ich einsam mich erging,
Die Ulme war's, die hehre,
Woran mein Sinnen hing.
Wenn in dem dumpfen, stummen
Getrümmer ich gelauscht,
Da hat ihr reger Wipfel
Im Windesflug gerauscht.
Ich sah ihn oft erglühn
Im ersten Morgenstrahl;
Ich sah ihn noch erleuchtet,
Wenn schattig rings das Tal.
Zu Wittenberg im Kloster
Wuchs auch ein solcher Strauß
Und brach mit Riesenästen
Zum Klausedach hinaus.
O Strahl des Lichts, du dringst
Hinab in jede Gruft.
O Geist der Welt, du ringest
Hinauf in Licht und Luft.