TESTO DEL LIED

"Wohl fühl' ich wie das Leben rinnt"
di Theodor Storm (1817-1888)

Wohl fühl' ich wie das Leben rinnt,
und dass ich endlich scheiden muss,
dass einmal doch das letzte Lied
und einmal kommt der letzte Kuss.
Noch häng' ich fest an deinem Mund
mit schmerzlich bangender Begier,
du gibst der Jugend letzten Gruss,
die letzte Rose gibst du mir.
Du schenkst aus jenem Zauberkelch
den letzten goldnen Trunk mir ein,
du bist aus jener Märchenwelt
mein allerletzter Abendschein.
Am Himmel steht der letzte Stern,
o halte nicht dein Herz zurück,
zu deinen Füssen sink' ich hin,
ich fühl's, du bist mein letztes Glück.