TESTO DEL LIED

"Melek am Quell"
di Heinrich Stieglitz (1801-1849)

»O wie du schnaubst aus voller Brust
Und stampfst vor Lust!
Hat dich's erquickt, mein Roß,
Du treuer Weggenoß?
O wie sich nun mein Herz erneut
Des Lebens freut!
Nun regt sich jeder Puls in mir,
Allah, Allah, zum Danke dir!
O wie du schnaubst aus voller Brust
Und stampfst vor Lust!
Hat dich's erquickt, mein Roß,
Du treuer Weggenoß?«
Und wie er's spricht, des Weges Sohn,
Senkt nieder sich die Sonne schon
Und gießt vom duft'gen Himmelsrand
Purpur weit über der Wüste Sand.
Und wie ihr letzter Schein verschwimmt,
Am Himmel Stern bei Stern erglimmt,
Hinan blickt Melek, von Lust entzückt,
Aus jedem Sterne Maisuna blickt.
»O die ihr schwimmt in blauen Meer,
Bringt Gruß ihr von der Liebsten her?
Auf euch wohl blickend die Teure wacht,
Drum strahlt so seliges Licht die Nacht.«
Am Quell ein Tamariskenbaum
Umsäuselt seiner Seele Traum.
Da schlummert Melek, dicht umlaubt,
Gelehnt an seines Roßes Haupt!