TESTO DEL LIED

"Melek in der Wüste"
di Heinrich Stieglitz (1801-1849)

Heiß glüht der Pfad; am frühen Tag
War Melek schon zum Wege wach;
Nun zieht er lechzend im Mittagsbrand
Von Durst verfolgt durch den sengenden Sand.
Es heult die Hyäne, der Pardel brüllt,
Des Glutsands Strudel den Blick verhüllt:
"Und trüg' ich's selbst auch länger noch,
Du treues Roß erlägst mir doch!"
Und höher der Wirbel den Staub aufwühlt,
Kein Labetrunk, kein Schatten kühlt.
Da blickt er zum Himmel, sein Auge fleht,
Die lechzende Lippe wird zum Gebet!
"Der du die Gräser tränkest mit Tau,
Der du ins Glutmeer starrenden Sandes hast die Oase hingegossen,
Schenke Erquickung mir! Wecker des Tags und der Nächte Hüter,
Nicht in dem Glutsand hier laß mich verschmachten, des Lebens Gebieter!"
"Horch! erfüllt nicht die Luft wandernder Kata's Schar?
Ist er noch fern, der Quell, dem dürstend ihr entgegen zieht?
Auf! auf! mit der Vögel Schwarm, auf, fliege, mein Roß!
Dort letzt mit erquickender Kühlung uns der sprudelnde Labequell!"