TESTO DEL LIED

"Frage nicht"
di Robert Eduard Prutz (1816-1872)

O frage nicht was auf des Auges stillem Grunde
mir oft wie eine Träne bebt,
was schüchtern oft zu meinem Munde
wie ein verstohl'ner Seufzer schwebt!
Es ist ein Wort unausgesprochen,
ein selig gold'nes Traumgesicht,
und nur mein Blick, mein Herzenspochen
verrät es dir o frage nicht.
O frage nicht zu welcher früher Sonnenwende
mein kurzers Leben sich gesenkt,
zu welchem Abgrund, welchem Ende
mein müder Fuss hinunter lenkt!
Dir sei die Welt ein ew'ger Morgen
voll Malenglanz und Duft und Licht,
was Schmerzen sind, dir seis verborgen,
leb' wohl, vergiss und frage nicht.