TESTO DEL LIED

"Der Wanderer und sein Schatten"
di Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844-1900)

Nicht mehr zurück? Und nicht hinan?
Auch für die Gemse keine Bahn?
So wart' ich hier und fasse fest,
was Aug' und Hand mich fassen läßt!
Fünf Fuß breit Erde, Morgenroth,
unter unter mir - Welt, Mensch und Tod!
Da horcht es rings
und athmet kaum
kein Vogel singt
da überläuft
es schaudernd, wie
ein Glitzern, das Gebirg.
Da denkt es rings -
und schweigt -
Die Sonne schleicht zum Berg
und steigt und steigt
und ruht bei jedem Schritt.
Was ward die Welt so welk!
Auf müd gespannten Faden spielt
der Wind sein Lied.
Die Hoffnung floh -
er klagt mir nach.
Es geben Eisgebirg und Tann' und Quell
ihm Antwort auch,
doch sehen wir die Antwort nur.
Denn schneller springt vom Fels herab
der Sturzbach wie zum Gruß
und steht, als weiße Säule zitternd,
sehnsüchtig da.
Und zwischen Eis und todtem Graugestein
bricht plötzlich Leuchten aus -
solch Leuchten sah ich schon:
das deutet mir's -