TESTO DEL LIED

"Beruhigung"
di Friedrich von Matthisson (1761-1831)

Wo durch dunkle Buchengänge
Blasser Vollmondschimmer blinkt,
Wo um schroffe Felsenhänge
Sich die Epheuranke schlingt,
Wo aus halbverfallnem Turme
Ein verlassnes Bäumchen ragt,
Und emporgescheucht vom Sturme,
Schauervoll die Eule klagt.
Wo um sterbende Gesträuche
Sich der graue Nebel dehnt,
Wo im trüben Erlenteiche
Trübes Rohr im Winde tönt,
Wo in wild verwachsnen Gründen
Dumpf der Waldstrom wiederhallt,
Und, ein Spiel den Abendwinden,
Welkes Laub auf Gräber wallt.
Wo im bleichen Sternenscheine
Um den früh verlohrnen Freund
Einsam im Zypressenhaine
Hoffnungslose Sehnsucht weint:
Da, da wandelt, von den Spielen
Angestaunter Torheit fern,
Unter ahndenden Gefühlen,
Schwermut! dein Vertrauter gern.
Da erfüllt ein stilles Sehnen
Nach des Grabes Ruh sein Herz,
Da ergießt in heißen Tränen
Sich der Seele banger Schmerz,
Und sein Blick durchschaut die trübe
Zukunft, ruhig bis ans Grab,
Und es tönt: Gott ist die Liebe!
Jeder Stern auf ihn herab.