TESTO DEL LIED

"Landgraf Philipp der Grossmütige"
di August Kopisch (1799-1853)

"O wehe, Heinz von Lüder, wie ist um dich mir leid!
Du hast die Stadt verteidigt so tapfer lange Zeit!
Nun soll, bei Kaisers Bann,
sich selbst zu retten,
dich, seinen treu'sten Mann,
der Landgraf hängen in Ketten!
O Ziegenhain, unselige Stadt,
wo echte Treu solch Ende hat!"
Des Kaisers Abgesandter ruft: "Hier hängt ihn an das Tor!"
Da führt der Landgraf selber den edlen Helden vor:
"Wohlan, aus Kaisers Bann
mich selbst zu retten,
will ich den treu'sten Mann
nun hängen hier in Ketten.
Doch weil er mir treu war und hold,
nehm' ich die Ketten von lautrem Gold!"

Des Kaisers Abgesandter wend't nichts dagegen ein,
der Landgraf schlingt um Lüder nun Kett' und Edelstein,
hängt ihn nur wenig an
mit solchen Ketten,
und spricht: "Aus Kaisers Bann,
genüg' es, mich zu retten!"
und löset ihn ohn' allen Schmerz:
"Komm, treuer Lüder, an mein Herz!"
Des Kaisers Abgesandter meint: "Das genüget nicht!"
Der Landgraf aber, Tränen und Zorn im Auge, spricht:
"Wollt Ihr des Kaisers Wort
anders auslegen,
so meidet diesen Ort!
Ihr seid allzu verwegen!
Der Kaiser prüft mich, seinen Mann,
ob echte Treu ich ehren kann!"