TESTO DEL LIED

"Gesang des Kaisers"
di (Heinrich) Ludwig Theodor Giesebrecht (1792-1873)

Voll banger Sorge hab ich längst bemerkt:
Die Römertugend wankt, und Rom mit ihr.
Denn düstre Schwermut liegt auf unsrer Stadt wie eine Pest.
Die Christensecte hat sie eingeschleppt.
Und nun vergessen sind der Väter Taten,
die Schönheit dieser Stadt ein Greuel und Abscheu,
erloschen selbst die Lust des quellenden Lebens,
und kein Verlangen als das starre Grab.
Das ist der Eingang, sagen sie, des Reiches,
darin ihr Christus herrscht als Priesterkönig.
Die Weisheit, Senatoren, steiget jetzt
herauf gesungen aus demselben Tal,
da unter heil'gem Feigenbaum verdeckt,
einst Romulus der Wölfin Brust gesogen.