TESTO DEL LIED

"Feuersgedanken"
di Karl Bernhard Trinius (1778-1844)

Dürft ich einmal dies Dach durchbrechen!
Einmal hinaus in die ewige Welt
Strömen in seligen Feuerbächen,
Was mein glühendes Herz mir schwellt!
Einmal unter des Himmels Gezelt
Mit den Stürmen jauchzen und zechen,
Und die Schmach an dem Menschen rächen,
der mich in traurigen Banden hält!
Aber, wie der mächtigen Schlange
Zuckende Glieder vom Schwerte geteilt
Schmerzlich leben, hoffend und bange,
Ob ein Gott sie zusammenheilt;
So, in dienende Flamme gespalten,
Kann ein tönern Gefäß mich halten;
Auf der Kerze trägt mich der Sklav';
Und gezähmt die Gewalt der Gewalten
Überlässt er sich sorglos dem Schlaf.
Immer wandert der Wächter die Runde
Um dies Haus in brütender Nacht;
Warnend ruft er von Stunde zu Stunde:
"Aber das Feuer, das wache, bewacht!"
Denn in des Herdes Winkel verstecket
Prüft es sich immer den stillen Ort,
Und von der schlummernden Asche bedecket,
Glüht der Gedanke, der ewige, fort.
Über mir spielt in heiterer Ferne
Silbern Gewölk; und die seligen Sterne
Wandeln tönend die himmlische Bahn.
An dem Pfeiler klömm' ich hinan;
Öffnete sich dies alte Gestein,
Von der schmeichelnden Glut umleckt,
Schlüpft? ich zur Fichte hinan,
Die verborgen zum Dache sich streckt;
Tief von meiner Wärme durchsogen,
Ahnet sie wohl den schrecklichen Plan;
Doch sie ist mir heimlich gewogen;
Mit der Vertrauten wär' es getan!
Horch! Die Winde kommen gezogen!
Haucht's nicht aus der Mauer mich an?
Horch! Nimmer ruht, ist hier und dort,
Glimme, Glut, glimme, Glut, immerfort!