TESTO DEL LIED

"Kolmas Klage"
di Ossian (1736-1796) [pseudonym]

Rund um mich Nacht, ich irr' allein,
Verloren am stürmischen Hügel;
Der Sturm braust vorn Gebirg,
Der Strom die Felsen hinab,
Mich schützt kein Dach vor Regen,
Verloren am stürmischen Hügel,
Irr' ich allein.
Erschein', o Mond,
Dring' durch's Gewölk;
Erscheinet, ihr nächtlichen Sterne,
Geleitet freundlich mich,
Wo mein Geliebter ruht.
Mit ihm flieh' ich den Vater,
Mit ihm meinen herrischen Bruder,
Erschein', o Mond.
Ihr Stürme, schweigt,
O schweige, Strom,
Mich höre, mein liebender Wanderer,
Salgar! ich bin's, die ruft.
Hier ist der Baum, hier der Fels,
Warum verweilst du länger?
Wie hör' ich den Ruf seiner Stimme?
Ihr Stürme, schweigt.
Doch, sieh, der Mond erscheint,
Der Hügel Haupt erhellet,
Die Flut im Tale glänzt,
Im Mondlicht wallt die Heide.
Ihn seh' ich nicht im Tale,
Ihn nicht am hellen Hügel,
Kein Laut verkündet ihn,
Ich wand'le einsam hier.
Doch wer sind jene dort,
Gestreckt auf dürrer Heide?
Ist's mein Geliebter, Er!
Und neben ihm mein Bruder!
Ach, beid' in ihrem Blute,
Entblößt die wilden Schwerter!
Warum erschlugst du ihn?
Und du, Salgar, warum?
Geister meiner Toten,
Sprecht vom Felsenhügel,
Von des Berges Gipfel,
Nimmer schreckt ihr mich!
Wo gingt ihr zur Ruhe,
Ach, in welcher Höhle
Soll ich euch nun finden?
Doch es tönt kein Hauch.
Hier in tiefem Grame
Wein' ich bis am Morgen,
Baut das Grab, ihr Freunde,
Schließt's nicht ohne mich.
Wie sollt' ich hier weilen?
An des Bergstroms Ufer
Mit den lieben Freunden
Will ich ewig ruh'n.