TESTO DEL LIED

"Alles ist eitel, spricht der Prediger"
di Franz Theremin (1780-1846)

Es waren Ruhm und Weisheit mein,
und Jugend und mächtiges Walten,
ich trank aus goldenen Bechern Wein,
umgeben von holden Gestalten.
Ich sonnte mein Herz in ihrem Blick,
und fühlte von Lieb' es erglühen. Was der
Mensch sich wünscht und was spendet das
Glück, war mir, als dem Herrscher verliehen.
Ich lasse die verflossne Zeit
am Geist vorüberschweben
Möcht' ich, bei all der Herrlichkeit,
sie nach einmal verleben?
Kein Tag, keine Stund' ist dahin gerollt,
wo sanft mein Herz gerastet
und meine Würde schmückte kein Gold,
das mich nicht schwer belastet.
Die grimmen Schlangen
auf dem Feld vermag die Kunst zu zähmen;
die, so das Herz gefangenhält,
wie ihr den Stachel nehmen?
Sie horcht nicht auf der Weisheit Wort,
auf Saiten kunstvoll geschlagen,
ihr Stachel brennet immer fort,
der Geist, er muß es ertragen!