TESTO DEL LIED

"Der alte König"
di Johann Nepomuk Vogl (1802-1866)

Es geht ein alter König
lustwandeln vor seinem Schloss
und mit ihm geht der Kummer,
der ist sein alter Genoss.
Sein Haar, einst schön und golden,
ist nun so weiss wie Schnee,
sein Blick, einst kühn und feurig,
ein nebeltrüber See.
Die Wang', einst frisch und glühend,
ist nun gefurcht und bleich,
das Königsherz im Busen
allein nur blieb sich gleich.
So geht er hin und sinnet,
vom Frühlingshauch umweht,
als eine Magd vorm König hold
wie ein Röslein steht.
Viel gelber sind ihre Locken,
als die Krone, mit güldenem Glast;
viel blauer sind ihre Augen,
als der Stein, der dreingefasst;
Viel röther sind ihre Lippen,
als des Königs Pupur ist,
viel weisser Brust und Stirne,
als der Pelz, der ihn umfliesst.
Lang' schaut der alte König
wohl auf die junge Magd,
und was sein Herz erbebet,
zu wohl sein Blick nur sagt.
Lang schaut auf sie der König
und nimmt darauf die Kron',
setzt sie aufs Haupt der Schönen
und wanket stumm davon.