TESTO DEL LIED

"Sei still mein Herz"
di Karl Friedrich, Freiherr von Schweitzer (1797-1847)

Ich wahrte die Hoffnung tief in der Brust,
Die sich ihr vertrauend erschlossen,
Mir strahlten die Augen voll Lebenslust,
Wenn mich ihre Zauber umflossen,
Wenn ich ihrer schmeichelnden Stimme gelauscht,
Im Wettersturm ist ihr Echo verrauscht,
Sei still mein Herz, und denke nicht dran,
Das ist nun die Wahrheit, das Andre war Wahn.

Die Erde lag vor mir im Frühlingstraum,
Den Licht und Wärme durchglühte,
Und wonnetrunken durchwallt ich den Raum,
Der Brust entsproßte die Blüte,
Der Liebe Lenz war in mir erwacht,
Mich durch rieselt Frost, in der Seele ist Nacht.
Sei still mein Herz, und denke nicht dran,
Das ist nun die Wahrheit, das Andre war Wahn.
Ich baute von Blumen und Sonnenglanz
Eine Brücke mir durch das Leben,
Auf der ich wandelnd im Lorbeerkranz
Mich geweiht dem hochedelsten Streben,
Der Menschen Dank war mein schönster Lohn,
Laut auf lacht die Menge mit frechem Hohn,
Sei still mein Herz, und denke nicht dran,
Das ist nun die Wahrheit, das Andre war Wahn.