TESTO DEL LIED

"Liebesgedanken"
di Wilhelm Müller (1794-1827)

Je höher die Glocke,
je heller der Klang:
je ferner das Mädchen
je lieber der Gang.
Der Frühling will kommen,
o Frühling, meine Freud
I nun mach ich meine Schuhe
zum Wandern bereit.
Wohlauf durch die Wälder,
wo die Nachtigall singt,
wohlauf durch die Berge,
wo's Hifthorn erklingt !
Zwei schneeweisse Täubchen
die fliegen voraus
und setzen sich schnäbelnd
auf der Hirtin ihr Haus.
Ei bist du schon munter
und bist schon so blank ?
Gott grüss dich, schön's Dirnchen !
Ach der Winter war lang !
Zwei Augen wie Kirschkern,
die Zähne schneeweiss,
die Wangen wie Röslein
betracht ich mit Fleiss.
Ein Mieder von Scharlach,
ganz funkelnagelneu,
und unter dem Mieder
ein Herzchen so treu !
Und ihr Lippen, ihr Lippen,
wie preis' ich denn euch ?
So wie ich will sprechen,
so küsst ihr mich gleich !
Ei Winter, ei Winter
bist immer noch hier ?
So darf ich doch wandern
in Gedanken zu ihr.
Auf Sieben meilenstiefeln
geht's flink von der Stell;
auf Liebesgedanken
geht's siebenmal so schnell.