TESTO DEL LIED

"Im Frühling"
di Eduard Mörike (1804-1875)

Hier lieg' ich auf dem Frühlingshügel;
die Wolke wird mein Flügel,
ein Vogel fliegt mir voraus.
Ach, sag' mir, all einzige Liebe,
wo du bleibst, daß ich bei dir bliebe!
Doch du und die Lüfte, ihr habt kein Haus.
Der Sonnenblume gleich steht mein Gemüte offen,
sehnend,
sich dehnend
in Lieben und Hoffen.
Frühling, was bist du gewillt?
Wenn werd' ich gestillt?
Die Wolke seh' ich wandeln und den Fluß,
es dringt der Sonne goldner Kuß
mir tief bis in's Geblüt hinein;
die Augen, wunderbar berauschet,
tun, als schliefen sie ein,
nur noch das Ohr dem Ton der Biene lauschet.
Ich denke Diess und denke Das,
ich sehne mich, und weiß nicht recht, nach was:
halb ist es Lust, halb ist es Klage:
mein Herz, o sage,
was webst du für Erinnerung
in golden grünen Zweige Dämmerung?
Alte unnennbare Tage!