TESTO DEL LIED

"Freihold"
di Hermann von Lingg (1820-1905)

Soviel Raben nachts auffliegen,
Soviel Feinde sind auf mich,
Soviel Herz an Herz sich schmiegen,
Soviel Herzen fliehen mich.
Ich steh allein, ja ganz allein,
Wie am Weg der dunkle Stein.
Doch der Stein, es gilt als Marke,
Wachend über Menschentun:
Daß dem Schwachen auch der Starke
Laß das Seine sicher ruh'n.
Wind und Regen trotzt der Stein,
Unzerstörbar und allein.
Wohl, so will auch ich vollenden,
Unrecht dämmen, bis es bricht.
Mag sein Gift der Neid verschwenden,
Mich erlegt er nicht;
Blitze, schreibet auf den Stein:
"Wer will frei sein, geh' allein!"