TESTO DEL LIED

"Im Schloß, da brennen der Kerzen viel"
di Franz Theodor Kugler (1808-1858)

Im Schloß, da brennen der Kerzen viel,
Da hallt ein lieblich Saitenspiel.
Da schmettern Trompeten jubelnd hinein,
Da tanzt man fröhlichen Siegesreihn,
Da singt man Preis dem Heldenschwert,
Das mächt'ger Feinde Trotz zerstört.
Im Garten unten, im Feld und Hain,
Da dämmert heimlich der Mondenschein;
Da führt die laue Frühlingsluft
Gar süßen Lindenblütenduft.
Da wandeln zwei zu einander gesellt,
Das ist die Königin und ihr Held.
"Mein junger Held, ein zwiefach Heil
Ward mir am heut'gen Tag zu Teil."
"O Königin, mein Ruhm ist hin,
Seit du des Siegers Siegerin."
Und weiter wandeln die Beiden fort:
"Mein Freund, warum verstummte dein Wort?"
"Mich dünkt, es klang, - gieb, Herrin, Acht -
Ein banger Wehruf durch die Nacht."
"Mein Freund, das ist die Nachtigall,
Die drüben nistet im Linden wall."
Und weiter gehn sie den Pfad entlang:
"Mein Liebster, was hemmte deinen Gang?"
"Mich dünkt, o süßes Weib,
Es schritt unfern uns zweien ein Dritter mit.
Mich dünkt er trug ein Pilgergewand,
Er streckte dräuend empor seine Hand!"
"Mein Liebster, der Mond hat dich geneckt
Der in dem Nebel Gestalten weckt;
Laß Nachtigall und Mondenschein,
Du sollst ja nun mein König sein!"
"O Königin, dein eigen ist dies Herz,
Seit dich mein Blick gegrüßt!"
"Wohlan, mein Held! So mache kund
Der Priester unsrer Herzen Bund!"