TESTO DEL LIED

"Sankt Mariens Ritter"
di (Heinrich) Ludwig Theodor Giesebrecht (1792-1873)

"Jung stritt ich einst um Accons Schloß;
Und wenn ich froh bestieg mein Roß,
Mit Inbrunst blick' ich da empor,
Und aus den Lippen quoll hervor:
Ave Maria! Ave Maria!
Ich stritt in Manneskraft und alt
Wo breiten Stroms die Weichsel wallt;
Und zog ich aus, kam aus der Schlacht,
Dann hab' ich still gefleht, gedacht:
Ave Maria, Ave Maria!
Nun traf mich hier der Todespfeil,
Mein Lebensblut entfließt in Eil:
Dein Ritter, end' ich meinen Lauf,
Du Heil'ge hilf hinauf, hinauf!
Ave Maria, Ave Maria!"
Er hüllt sich in den Mantel ein,
Und in der Abendröte Schein
Entflieht die Seele, friedlich hallt
Sanft Abendläuten durch den Wald;
Ave Maria; Ave Maria!
Und wo des Ritters Grab gemacht,
Wächst eine Blume über Nacht,
In deren Kelchen weiß und hold
Geschrieben steht mit lichtem Gold:
Ave Maria, Ave Maria!