TESTO DEL LIED

"Wechselgesang des Polus und Bischofs nebst Kyrie"
di (Heinrich) Ludwig Theodor Giesebrecht (1792-1873)

Bischof:
Schlägt hier ein Menschenherz, wie meines, bange?
Polus:
Geht noch ein andrer hier im Schattenhain?
Bischof und Polus:
Hier hofft ich fern dem ungestümen Drange
mit meiner Schwermut tief allein zu sein.
Bischof:
Du in Schwermut? Jung, und reich gekleidet?
Was dich drückt, ist wohl nicht Traurigkeit,
nur Verdruß, von dem Zerstreuung scheidet,
Kunst des Mimen heilet solches Leid.
Im Theater Polus, hör ich sagen,
spottet leicht dergleichen Schmerzen fort.
Polus:
Polus bin ich selbst.
Mir ist als jagen Furien mich von Ort zu Ort.
Bischof:
Du bist Polus? Und dein Herz voll Bangen?
Jüngling, du verfolgst den Christ des Herrn!
Persis und Flavia:
Kyrie eleison!