TESTO DEL LIED

"Die Begegnung am Meeresstrande"
di Heinrich Fick

Des Jünglings Blick erkennt der Liebe Zeichen,
vom Söller an des Meeres Felsenhang:
"Mit Hesper's Licht sollst du den Strand erreichen,
daß dich der Liebe treuer Arm umfang'."
Den kühnen Schwimmer winkt durch Wogen
Branden der Liebe Stern zu süssem Ziele fort.
"Du Göttin! die aus Meeresflut erstanden,
sie zügelnd, leit' ihn zu der Liebe Port!"
Und er ringt mit des Sturmes aufbrausender Wut,
und bekämpfet mit kröftigem Arme die Flut.
Doch weh' der Wellen rauhes, wild'res Schlagen
erfüllt die Brust mit immer bangem Zagen!
Und drüben, fern, umtobt von grausen Wogen,
von Schauernacht umwebt am Meeresstrand,
der Lilie gleich, von Sturmes Macht gebogen,
das Mädchen bang, voll Liebessehnsucht stand.
Ihr flatternd Haar strömt nun, des Windes
Beute, der Seufzer Klage dringt in öde Weite
ach! grüsset nicht des Schwimmers Ohr!

Doch sieh! dort jener dunkeln Woge Rücken
trägt ihrer Hoffnung langersehntes Glück!
Ach ja! er ist's, schon ruhet er am Strand
sie eilt, sie fliegt hin an des Ufers Rand,
daß sie die zarte Liebeshand ihm reiche
und sinkt entseelt auf ihres Jünglings Leiche.