TESTO DEL LIED

"Lied an meinen Sohn"
di Richard Fedor Leopold Dehmel (1863-1920)

Der Sturm behorcht mein Vaterhaus,
Mein Herz klopft in die Nacht hinaus,
Laut; so erwacht' ich vom Gebraus
Des Forstes schon als Kind.
Mein junger Sohn, hör' zu, hör' zu:
In deine ferne Wiegenruh'
Stöhnt meine Worte dir
Im Traum der Wind.
Einst hab' ich auch im Schlaf gelacht,
Mein Sohn, und bin nicht aufgewacht
Vom Sturm-
Bis eine graue Nacht wie heute kam.
Dumpf brandet heut im Forst der Föhn
Wie damals, wenn ich sein Getön
Vor Furcht-
Wie meines Vaters Wort vernahm.
Horch, wie der knospige Wipfelsaum
Sich sträubt, sich beugt, von Baum zu Baum;
Mein Sohn, in deine Wiegenruh'
Zornlacht der Sturm: hör' zu,
Hör' zu!
Er hat sich nie vor Furcht gebeugt,
Horch, wie er durch die Kronen keucht:
Sei du! sei du!
Und wenn dir einst von Sohnespflicht,
Mein Sohn, dein alter Vater spricht,
Gehorch' ihm nicht, gehorch' ihm nicht:
Horch wie der Föhn im Forst
Den Frühling braut.
Horch, er behorcht mein Vaterhaus,
Mein Herz klopft in die Nacht hinaus,
laut.